Gedichte und Zitate

  • "Bei der nur zu oft maßlosen Inanspruchnahme des Kredits vollzieht sich hier mit Hilfe des Bank- und Börsenkapitals in einer anscheinend planvollen Weise eine nationale wie internationale Verkettung der Privatunternehmungen, die in unserem Kriegszeitalter uns eines Tages einer Krise entgegen zu führen droht, wie sie kaum in der Geschichte der Völker schon erlebt wurde."

    (Prof. Gustav Ruhland, System der politischen Ökonomie, 1908)


    Es wiederholt sich alles. Ob wir wohl auch noch 6 Jahre haben? :rolleyes:

  • Fantastisch, welche Autoren du auftreibst. Ruhland ist selbst unter Volkswirten fast völlig vergessen: Eine tragische Figur, da er das Kapital von Marx noch nicht vollständig rezepiert hatte und sich in seinen volkswirtschaftlichen Betrachtungen auf den Landwirtschaftssektor kapriziert hatte. Auf der einen Seite hatte er keine Ahnung von Preisbildungsmechanismen, auf der anderen Seite überwogen eine Menge guter Ideen, beispielsweise zur Verheiratung von Kapital und Arbeit und zur Bildung von Genossenschaften.

  • Ich habe seinen dreibändigen Wälzer mal in einem Atiquariat gefunden und aus einem Gefühl heraus mitgenommen. Hat mich beeindruckt. Ich habe ihn eigentlich so verstanden, dass er die herrschenden Preisbildungsmechanismen ablehnt und auf, sagen wir mal, natürlicheren aufbauen wollte. Nun gut, ich habe es erst einmal gelesen, kommt mir aber alles schlüssig vor. 8)

  • Neues Soldatenlied


    Ich kam zu den Soldaten,

    und was ich erblickte, war mein,

    Den Globus wollten wir braten,

    doch war die Pfanne zu klein.


    Wir ritten auf Haubitzen

    von Saint Marmelotte nach Brest

    und schossen mit unseren Spritzen

    die feindlichen Hühner vom Nest.


    Wir lagen vor Grutschenka,

    die Lage war horizontal.

    Mein Feldwebel lag bei Panjenka,

    bei Matka mein Korporal.


    Wir standen hinterm Dnjepr,

    da fror es uns an den Zehn.

    Wir schlachteten unsere Klepper

    und ließen die Spritzen stehn.


    Wir kamen nach Gumbinnen,

    mein Zahlmeister war schon weg,

    nach rückwärts Land zu gewinnen

    mit Kasse und Eßbesteck.


    Wir lagen an der Pleiße,

    da sagte mein General:

    Für diesmal war es Scheiße -

    entlassen bis nächstes Mal.



    Fritz Grasshoff

  • ''Es gibt eine bitterböse Alternative, der nicht Jedermanns Tapferkeit und Charakter gewachsen ist: als Passagier eines Schiffes zu entdecken, dass Kapitän und Steuermann gefährliche Fehler machen und dass man ihnen in nautischem Wissen überlegen sei, — und nun sich zu fragen: Wie! wenn du gegen sie eine Meuterei erregtest und sie Beide gefangen nehmen ließest? Verpflichtet dich deine Überlegenheit nicht dazu? Und sind sie nicht wiederum im Rechte, dich einzusperren, weil du den Gehorsam untergräbst? — Dies ist ein Gleichnis für höhere und bösere Lagen.''

    (Nietzsche)

  • "Der Unterdrücker hat weiter nichts als die Macht, die Ihr ihm zugesteht, um Euch zu unterdrücken. Woher hat er genügend Augen, Euch auszukundschaften, wenn Ihr sie ihm nicht selbst liefert? Woher soll er die vielen Arme haben, Euch zu schlagen, wenn er sie sich nicht von Euch ausborgt? Wo bekommt er die Füße her, Eure Städte niederzutrampeln, wenn es nicht Eure eigenen sind? Wie kann er Gewalt über Euch haben, wenn nicht durch Euch selbst? Wie könnte er es wagen, Euch zu überfallen, wenn nicht mit Eurer eigenen Mitwirkung?"

    (Etienne de la Boetie)

  • Zu den letzten beiden Zitaten passt doch gerade noch einmal von Grasshoff dazu:


    Die Moritat vom eiskalten Gasanstaltsdirektor


    Es war einmal ein ein Gasanstaltsdirektor,

    der sprach zu seinem Gasanstaltsinspektor:

    Es ist so lausig kalt

    in unserer Gasanstalt,

    steck den Behälter an,

    daß ich mich wärmen kann.


    Gesagt getan. Der Mann war ein Getreuer,

    drum machte er befehlsgemäß gleich Feuer.

    Das Feuer brannte schön

    und war sehr weit zu sehen,

    und wo es einst gebrannt,

    da ist ein Loch im Land.


    Im Himmel sprach der Gasanstaltsdirektor

    alsbald zu seinem Gasanstaltsinspektor:

    Es war nur halb so kalt

    in unsrer Gasanstalt.

    Ich wollt, ich wär noch da,

    halleluja.

  • Katechismus :P


    Lehrer.

    ''Bedenk', o Kind! Woher sind diese Gaben?

    Du kannst nichts von dir selber haben.''

    Kind.

    ''Ei! Alles hab' ich vom Papa.''

    Lehrer.

    ''Und der, woher hat's der?''

    Kind.

    ''Vom Großpapa.''

    Lehrer.

    ''Nicht doch! Woher hat's denn der Großpapa bekommen?''

    Kind.

    ''Der hat's genommen.''

    (Goethe)

  • ''Nichts ist widerwärtiger als die Majorität; denn sie besteht aus wenigen kräftigen Vorgängern, aus Schelmen, die sich akkommodieren, aus Schwachen, die sich assimilieren, und der Masse, die nachtrollt, ohne nur im mindesten zu wissen, was sie will.''

    (Goethe)

  • "Unsere militärischen Prinzipien sind:

    1. Erst den zersplitterten und isolierten Feind, dann den konzentrierten und starken Feind angreifen.

    2. Erst kleine Städte, mittelgroße Städte und ausgedehnte ländliche Gebiete, dann die Großstädte einnehmen.

    3. Das Hauptziel ist, die lebendige Kraft des Feindes zu vernichten, nicht Städte oder Gebiete zu halten oder einzunehmen. [..]

    4. Für jede Kampfhandlung muß eine absolut überlegene Truppenstärke zusammengezogen werden (das Zwei-, Drei- oder Vierfache, manchmal sogar das Fünf- oder Sechsfache der feindlichen Stärke, die feindlichen Kräfte müssen lückenlos umzingelt werden, man muß sich bemühen , sie völlig zu vernichten und niemand aus dem Netz entschlüpfen zu lassen. [..]

    Wir müssen auf alle Fälle Ermattungsgefechte vermeiden, bei denen wir mehr verlieren als gewinnen können [..]

    Auf diese Weise sind wir wohl im ganzen gesehen (zahlenmäßig) unterlegen, aber bei jeder Teilaktion, in jeder konkreten Schlacht sind wir absolut überlegen, womit uns der Sieg in der Schlacht sicher ist, Mit der Zeit werden wir auch im ganzen gesehen die Oberhand gewinnen und schließlich den Feind gänzlich vernichten"


    Mao Tsedung 1947

  • ''Die Alleinschuldthese gegen Deutschland ist ein politisches Propagandamärchen und keine historische Wahrheit. Auch wer das aus Verkrampftheit seines Denkens, mangelnder Quellenkenntnis und fehlender Logik oder um machtpolitischer, gegen Recht, Wahrheit und Menschlichkeit gerichteter Ziele willen auch fernerhin nicht wahrzuhaben wünscht, ändert daran nicht das geringste. Vielmehr belastet er durch sein Verhalten nur sich und seine Anhänger.''

    (Prof. Dr. Bolko von Richthofen)

  • "Die großen Kämpfe der neueren Zeit sind gegen Wunsch und Willen der Regierenden entbrannt. Die Börse hat in unseren Tagen einen Einfluß gewonnen, welcher die bewaffnete Macht für ihre Interessen ins Feld zu rufen vermag... "

    (Generalfeldmarschall Graf von Moltke)

  • Till, zu einer Diskussion gehört mindestens einer, der eine andere Ansicht hat. Wir zwei alleine können doch gar nicht diskutieren.

    Also Leute, wer hat Lust und Interesse an einem Projekt zum Thema Weltkrieg-1 teilzunehmen. Alle Aspekte gelten. Quellenarbeit erwünscht. Zeitzeugenberichte willkommen. Ich verspreche, wir gehen in die Tiefe und kratzen nicht nur ein bißchen Lack ab.

    Finden sich ausser Till und mir noch zwei Interessenten, machen wir es hier. Ansonsten bleibt es unter uns zwei beiden.


    Hennes