Beiträge von Hennes

    "Ich möchte in keinem Verein Mitglied sein, der bereit ist, so Leute wie mich aufzunehmen."


    Groucho Marx (amerikanischer Philosoph und Sozialkritiker)

    Das Narrenschiff


    Das Quecksilber fällt, die Zeichen stehen auf Sturm,

    Nur blödes Kichern und Keifen vom Kommandoturm

    Und ein dumpfes Mahlen grollt aus der Maschine.

    Und rollen und Stampfen und schwere See,

    Die Bordkapelle spielt „Humbatäterä",

    Und ein irres Lachen dringt aus der Latrine.

    Die Ladung ist faul, die Papiere fingiert,

    Die Lenzpumpen leck und die Schotten blockiert,

    Die Luken weit offen und alle Alarmglocken läuten.

    Die Seen schlagen mannshoch in den Laderaum

    Und Elmsfeuer züngeln vom Ladebaum,

    Doch keiner an Bord vermag die Zeichen zu deuten!

    Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken

    Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,

    Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,

    Der Funker zu feig' um SOS zu funken.

    Klabautermann führt das Narrenschiff

    Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.


    Am Horizont wetterleuchten die Zeichen der Zeit:

    Niedertracht und Raffsucht und Eitelkeit.

    Auf der Brücke tummeln sich Tölpel und Einfaltspinsel.

    Im Trüben fischt der scharfgezahnte Hai,

    Bringt seinen Fang ins Trockne, an der Steuer vorbei,

    Auf die Sandbank, bei der wohlbekannten Schatzinsel.

    Die andern Geldwäscher und Zuhälter, die warten schon,

    Bordellkönig, Spielautomatenbaron,

    Im hellen Licht, niemand muß sich im Dunkeln rumdrücken

    In der Bananenrepublik, wo selbst der Präsident

    Die Scham verloren hat und keine Skrupel kennt,

    Sich mit dem Steuerdieb im Gefolge zu schmücken.

    Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken

    Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,

    Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,

    Der Funker zu feig' um SOS zu funken.

    Klabautermann führt das Narrenschiff

    Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.


    Man hat sich glatt gemacht, man hat sich arrangiert.

    All die hohen Ideale sind havariert,

    Und der große Rebell, der nicht müd' wurde zu streiten,

    Mutiert zu einem servilen, gift'gen Gnom

    Und singt lammfromm vor dem schlimmen alten Mann in Rom Seine Lieder, fürwahr:

    Es ändern sich die Zeiten!

    Einst junge Wilde sind gefügig, fromm und zahm,

    Gekauft, narkotisiert und flügellahm,

    Tauschen Samtpfötchen für die einst so scharfen Klauen.

    Und eitle Greise präsentier'n sich keck

    Mit immer viel zu jungen Frauen auf dem Oberdeck,

    Die ihre schlaffen Glieder wärmen und ihnen das Essen vorkauen.

    Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken

    Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,

    Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,

    Der Funker zu feig' um SOS zu funken.

    Klabautermann führt das Narrenschiff

    Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.


    Sie rüsten gegen den Feind, doch der Feind ist längst hier.

    Er hat die Hand an deiner Gurgel, er steht hinter dir.

    Im Schutz der Paragraphen mischt er die gezinkten Karten.

    Jeder kann es sehen, aber alle sehen weg,

    Und der Dunkelmann kommt aus seinem Versteck

    Und dealt unter aller Augen vor dem Kindergarten.

    Der Ausguck ruft vom höchsten Mast: Endzeit in Sicht!

    Doch sie sind wie versteinert und sie hören ihn nicht.

    Sie zieh'n wie Lemminge in willenlosen Horden.

    Es ist, als hätten alle den Verstand verlor'n,

    Sich zum Niedergang und zum Verfall verschwor'n,

    Und ein Irrlicht ist ihr Leuchtfeuer geworden.

    Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken

    Und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,

    Die Mannschaft lauter meineidige Halunken,

    Der Funker zu feig' um SOS zu funken.

    Klabautermann führt das Narrenschiff Volle Fahrt voraus und Kurs auf's Riff.


    R. Mey

    Wenn das Rechtfertigungsargument nicht existent ist, da nicht relevant, ist die Frage ob das Vorgehen richtig oder falsch ist, ebenso obsolet, da letzteres a priori falsch ist. Simple Logik.

    Achso meinst du das.


    Die haben sich also ausgetauscht und wohl gemeinsam festgestellt, daß wohl russische Agenten Skribal und seine Tochter vergiftet haben. Wow! Ich bin beeindruckt. Mit den Fähigkeiten könnten sie glatt beim BND anheuern.

    Natürlich haben die Russen Skribal vergiftet. Na und? Der Mann war ihr Mann und hat sie verraten. So sind halt die Regeln in diesem Business. Mehr braucht man dazu gar nicht sagen.

    Möglicherweise. Zumindest hoffe ich es, sonst stehen wir am Ende ganz schön doof da. Ein mulmiges Gefühl bleibt, wenn ich an Blair und Powell mit ihren Geheimdienstinformationen zum Irak denke.

    Ich versteh dich wieder einmal nicht: Bezweifelst Du daß die beiden das Blaue vom Himmel runter gelogen haben?

    Selbst Powell sagt heute über seinen damaligen Auftritt, daß es wohl das Peinlichste war was er jemals gemacht hat.

    Hehe, der Mann war Doppelagent, was hat der sich gedacht? Es ist doch selbstverständlich, daß der aus dem Verkehr gezogen wird. Da brauchen sich die Engländer ja nicht mausig machen. Wenn er ihnen soviel wert gewesen wäre, hätten sie ihn ja beschützen könne.

    Nene, das muss ich zurecht rücken: Blindgläubigkeit und Lohnsklaverei haben nichts mit einander zu tun. Lohnsklaverei ist die wirtschaftliche Abhängigkeit. Mit Blindgläubigkeit ist hingegen der religiöse Wahn, der Glauben an übernatürliche Kräfte oder Fremdsteuerung durch konspirative Kräft gemeint. Blindgläubigkeit ist damit das Gegenteil der Aufklärung, wie Kant sie versteht, nämlich als Befreiung aus selbstverschuldeter Unmündigkeit. Blindgläubigkeit ist selbstverschuldete Unmündigkeit.

    Auch wer wirtschaftlich abhängig ist, ist deswegen noch lange nicht unmündig, und dies schon gar nicht selbstverschuldet.


    Hennes

    "Die Blindgläubigkeit macht ihn fuchtig, weil sie den Menschen ohnmächtig erscheinen läßt. Eine solche Lebensart würde alle edleren Kräfte des Menschen einschläfern und ersticken, daß sie auf keine Künste und Wissenschaften dächten...Eine Arbeit hingegen ist in seinem natürlichen Bemühen gemäß und vergnügt ihn, wenn sie gerät und Nutzen schafft, ja, desto mehr, je mehr Schwierigkeiten dabei zu überwinden sind, und je mehr Kunst, Witz, Nachdenken, Vorsicht, Wissenschaft dabei angewandt werden."


    Gotthold Ephraim Lessing


    Notabene: Unter Blindgläubigkeit versteht Lessing den Glauben an die Fremdsteuerung des Menschen durch göttliche, übernatürliche oder konspirative Kräfte.

    Dazu gehören auch Obermeyer`s Prämissen des wissenschaftlichen Vortrags:


    Hat man nach dem Vortrag die Theorie nicht verstanden, so gibt es berechtigten Anlaß anzunehmen, daß die Theorie falsch ist.


    Hat man nach dem Vortrag das Versuchsdesign nicht verstanden, so gibt es berechtigten Anlaß anzunehmen, daß die Versuche getürkt waren.


    Hat man nach dem Vortrag die Auswertungen nicht verstanden, so gibt es berechtigten Anlaß anzunehmen, daß die Meßdaten frisiert oder erfunden worden sind.


    Trefferquote liegt zwischen 0,9 und 0,95

    Till, zu einer Diskussion gehört mindestens einer, der eine andere Ansicht hat. Wir zwei alleine können doch gar nicht diskutieren.

    Also Leute, wer hat Lust und Interesse an einem Projekt zum Thema Weltkrieg-1 teilzunehmen. Alle Aspekte gelten. Quellenarbeit erwünscht. Zeitzeugenberichte willkommen. Ich verspreche, wir gehen in die Tiefe und kratzen nicht nur ein bißchen Lack ab.

    Finden sich ausser Till und mir noch zwei Interessenten, machen wir es hier. Ansonsten bleibt es unter uns zwei beiden.


    Hennes

    "Unsere militärischen Prinzipien sind:

    1. Erst den zersplitterten und isolierten Feind, dann den konzentrierten und starken Feind angreifen.

    2. Erst kleine Städte, mittelgroße Städte und ausgedehnte ländliche Gebiete, dann die Großstädte einnehmen.

    3. Das Hauptziel ist, die lebendige Kraft des Feindes zu vernichten, nicht Städte oder Gebiete zu halten oder einzunehmen. [..]

    4. Für jede Kampfhandlung muß eine absolut überlegene Truppenstärke zusammengezogen werden (das Zwei-, Drei- oder Vierfache, manchmal sogar das Fünf- oder Sechsfache der feindlichen Stärke, die feindlichen Kräfte müssen lückenlos umzingelt werden, man muß sich bemühen , sie völlig zu vernichten und niemand aus dem Netz entschlüpfen zu lassen. [..]

    Wir müssen auf alle Fälle Ermattungsgefechte vermeiden, bei denen wir mehr verlieren als gewinnen können [..]

    Auf diese Weise sind wir wohl im ganzen gesehen (zahlenmäßig) unterlegen, aber bei jeder Teilaktion, in jeder konkreten Schlacht sind wir absolut überlegen, womit uns der Sieg in der Schlacht sicher ist, Mit der Zeit werden wir auch im ganzen gesehen die Oberhand gewinnen und schließlich den Feind gänzlich vernichten"


    Mao Tsedung 1947

    Zu den letzten beiden Zitaten passt doch gerade noch einmal von Grasshoff dazu:


    Die Moritat vom eiskalten Gasanstaltsdirektor


    Es war einmal ein ein Gasanstaltsdirektor,

    der sprach zu seinem Gasanstaltsinspektor:

    Es ist so lausig kalt

    in unserer Gasanstalt,

    steck den Behälter an,

    daß ich mich wärmen kann.


    Gesagt getan. Der Mann war ein Getreuer,

    drum machte er befehlsgemäß gleich Feuer.

    Das Feuer brannte schön

    und war sehr weit zu sehen,

    und wo es einst gebrannt,

    da ist ein Loch im Land.


    Im Himmel sprach der Gasanstaltsdirektor

    alsbald zu seinem Gasanstaltsinspektor:

    Es war nur halb so kalt

    in unsrer Gasanstalt.

    Ich wollt, ich wär noch da,

    halleluja.

    Neues Soldatenlied


    Ich kam zu den Soldaten,

    und was ich erblickte, war mein,

    Den Globus wollten wir braten,

    doch war die Pfanne zu klein.


    Wir ritten auf Haubitzen

    von Saint Marmelotte nach Brest

    und schossen mit unseren Spritzen

    die feindlichen Hühner vom Nest.


    Wir lagen vor Grutschenka,

    die Lage war horizontal.

    Mein Feldwebel lag bei Panjenka,

    bei Matka mein Korporal.


    Wir standen hinterm Dnjepr,

    da fror es uns an den Zehn.

    Wir schlachteten unsere Klepper

    und ließen die Spritzen stehn.


    Wir kamen nach Gumbinnen,

    mein Zahlmeister war schon weg,

    nach rückwärts Land zu gewinnen

    mit Kasse und Eßbesteck.


    Wir lagen an der Pleiße,

    da sagte mein General:

    Für diesmal war es Scheiße -

    entlassen bis nächstes Mal.



    Fritz Grasshoff

    Fantastisch, welche Autoren du auftreibst. Ruhland ist selbst unter Volkswirten fast völlig vergessen: Eine tragische Figur, da er das Kapital von Marx noch nicht vollständig rezepiert hatte und sich in seinen volkswirtschaftlichen Betrachtungen auf den Landwirtschaftssektor kapriziert hatte. Auf der einen Seite hatte er keine Ahnung von Preisbildungsmechanismen, auf der anderen Seite überwogen eine Menge guter Ideen, beispielsweise zur Verheiratung von Kapital und Arbeit und zur Bildung von Genossenschaften.

    Die Langzeitwirkungen waren absehbar: Die intellektuelle Monokultur ..... .. .. . ... . .. .. ... .. .... .. . ..... ... . .. .. . . . ... .. .... ... .. . ....... .. .. (Von der Selbst-Zensur gestrichen).


    BTW, wogegen man auch nix sagen darf, ist der Klimawandel.