So wie das...
Hab oft einen dumpfen,
düstern Sinn,
Ein gar so schweres Blut!
Wenn ich bei meiner
Christel bin,
Ist alles wieder gut.
Ich seh sie dort, ich seh
sie hier
Und weiß nicht auf der Welt,
Und wie und wo und wann
sie mir,
Warum sie mir gefällt.
Das schwarze Schelmenaug
dadrein,
Die schwarze Braue drauf,
Seh ich ein einzig Mal
hinein,
Die Seele geht mir auf.
Ist eine, die so lieben
Mund,
Liebrunde Wänglein hat?
Ach, und es ist noch etwas
rund,
Da sieht kein Aug sich satt!
Und wenn ich sie denn
fassen darf
Im luft'gen deutschen Tanz,
Das geht herum, das
geht so scharf,
Da fühl ich mich so ganz!
Und wenn's ihr
taumlig wird und warm,
Da wieg ich sie sogleich
An meiner
Brust, in meinem Arm;
's ist mir ein Königreich!
Und wenn
sie liebend nach mir blickt
Und alles rund vergißt,
Und dann
an meine Brust gedrückt
Und weidlich eins geküßt,
Das läuft
mir durch das Rückenmark
Bis in die große Zeh!
Ich bin so
schwach, ich bin so stark,
Mir ist so wohl, so weh!
Da
möcht ich mehr und immer mehr,
Der Tag wird mir nicht lang;
Wenn
ich die Nacht auch bei ihr wär,
Davor wär mir nicht bang.
Ich
denk, ich halte sie einmal
Und büße meine Lust;
Und endigt
sich nicht meine Qual,
Sterb ich an ihrer Brust!
(Goethe)