Beiträge von TillSitter

    Katechismus :P


    Lehrer.

    ''Bedenk', o Kind! Woher sind diese Gaben?

    Du kannst nichts von dir selber haben.''

    Kind.

    ''Ei! Alles hab' ich vom Papa.''

    Lehrer.

    ''Und der, woher hat's der?''

    Kind.

    ''Vom Großpapa.''

    Lehrer.

    ''Nicht doch! Woher hat's denn der Großpapa bekommen?''

    Kind.

    ''Der hat's genommen.''

    (Goethe)

    "Der Unterdrücker hat weiter nichts als die Macht, die Ihr ihm zugesteht, um Euch zu unterdrücken. Woher hat er genügend Augen, Euch auszukundschaften, wenn Ihr sie ihm nicht selbst liefert? Woher soll er die vielen Arme haben, Euch zu schlagen, wenn er sie sich nicht von Euch ausborgt? Wo bekommt er die Füße her, Eure Städte niederzutrampeln, wenn es nicht Eure eigenen sind? Wie kann er Gewalt über Euch haben, wenn nicht durch Euch selbst? Wie könnte er es wagen, Euch zu überfallen, wenn nicht mit Eurer eigenen Mitwirkung?"

    (Etienne de la Boetie)

    ''Es gibt eine bitterböse Alternative, der nicht Jedermanns Tapferkeit und Charakter gewachsen ist: als Passagier eines Schiffes zu entdecken, dass Kapitän und Steuermann gefährliche Fehler machen und dass man ihnen in nautischem Wissen überlegen sei, — und nun sich zu fragen: Wie! wenn du gegen sie eine Meuterei erregtest und sie Beide gefangen nehmen ließest? Verpflichtet dich deine Überlegenheit nicht dazu? Und sind sie nicht wiederum im Rechte, dich einzusperren, weil du den Gehorsam untergräbst? — Dies ist ein Gleichnis für höhere und bösere Lagen.''

    (Nietzsche)

    Ich habe seinen dreibändigen Wälzer mal in einem Atiquariat gefunden und aus einem Gefühl heraus mitgenommen. Hat mich beeindruckt. Ich habe ihn eigentlich so verstanden, dass er die herrschenden Preisbildungsmechanismen ablehnt und auf, sagen wir mal, natürlicheren aufbauen wollte. Nun gut, ich habe es erst einmal gelesen, kommt mir aber alles schlüssig vor. 8)

    "Bei der nur zu oft maßlosen Inanspruchnahme des Kredits vollzieht sich hier mit Hilfe des Bank- und Börsenkapitals in einer anscheinend planvollen Weise eine nationale wie internationale Verkettung der Privatunternehmungen, die in unserem Kriegszeitalter uns eines Tages einer Krise entgegen zu führen droht, wie sie kaum in der Geschichte der Völker schon erlebt wurde."

    (Prof. Gustav Ruhland, System der politischen Ökonomie, 1908)


    Es wiederholt sich alles. Ob wir wohl auch noch 6 Jahre haben? :rolleyes:

    "Das Bundesverfassungsgericht hat stets die überragende Bedeutung der Meinungsfreiheit hervorgehoben. Sie sei für eine freiheitliche Staatsordnung "schlechthin konstituierend". Dabei seien nicht nur wertvolle, sondern auch falsche, ja verwerfliche Meinungen geschützt. In der Tat wäre es absurd, wenn der Staat festschriebe, für welche Meinungen die Meinungsfreiheit gilt. Genau dies tut er aber im neuen Paragraphen 130 III StGB. Der Gesetzgeber gibt historische Tatsachen wieder und verbietet bei Strafe, nicht nur, sie zu leugnen, sondern auch, sie anders zu bewerten, nämlich zu verharmlosen. (...) Wer aber mit dem Strafrecht kommt, begeht einen gefährlichen Weg. Er gefährdet die geistige Freiheit."

    (Süddeutsche Zeitung, 8. Oktober 1998)

    Ah, Ok. Danke, Vanguard.


    Hennes, ich habe gedient, aber von so einem Ding hätten wir nur träumen können. Als echte Männer haben wir noch im Iltis gesessen, geschützt durch anständige Plastikfenster- und Plane. 8o

    "Juden und Heiden hinaus!" so duldet der christliche Schwärmer.

    "Christ und Heide verflucht!" murmelt ein jüdischer Bart.

    "Mit den Christen an Spieß und mit den Juden ins Feuer!"

    Singet ein türkisches Kind Christen und Juden zum Spott.

    Welcher ist der Klügste? Entscheide! Aber sind diese

    Narren in deinem Palast, Gottheit, so geh ich vorbei.

    (Goethe)

    Ein Reicher, dem gemeinen Wesen zur Nachricht


    Wollt ihr wissen, woher ich's hab,

    Mein Haus und Hab?

    Hab allerlei Pfiff' ersonnen,

    Es mit Müh, Schweiß und Angst gewonnen,

    Genug, ich bin reich,

    Und drum scheiß ich auf euch!

    (Goethe)

    "Der Einfältige aber ist ohne Arg gegen sich selbst; er dünkt sich gewaltig gescheit, und daher die beneidenswerte Genügsamkeit, mit der sich Beschränkte in ihrer eigenen Geistesarmut zur Ruhe setzen. Wie jene Insekten, die man auf keine Weise aus ihren Löchern ausräuchern kann, läßt sich der Dumme nicht aus seiner Dummheit werfen; unmöglich, ihn ein Weilchen ohne Scheuklappen umherzuführen und ihn zu zwingen, daß er sein dumpfes Weltbild mit anderen feineren Arten des Sehens zusammenhält. Dummheit ist lebenslänglich und hoffnungslos. Darum meinte Anatole France, sie sei verhängnisvoller als Bosheit; denn Bosheit setzt manchmal aus, Dummheit nie."

    (José Ortega y Gasset)

    So wie das...


    Hab oft einen dumpfen, düstern Sinn,

    Ein gar so schweres Blut!

    Wenn ich bei meiner Christel bin,

    Ist alles wieder gut.

    Ich seh sie dort, ich seh sie hier

    Und weiß nicht auf der Welt,

    Und wie und wo und wann sie mir,

    Warum sie mir gefällt.


    Das schwarze Schelmenaug dadrein,

    Die schwarze Braue drauf,

    Seh ich ein einzig Mal hinein,

    Die Seele geht mir auf.

    Ist eine, die so lieben Mund,

    Liebrunde Wänglein hat?

    Ach, und es ist noch etwas rund,

    Da sieht kein Aug sich satt!


    Und wenn ich sie denn fassen darf

    Im luft'gen deutschen Tanz,

    Das geht herum, das geht so scharf,

    Da fühl ich mich so ganz!

    Und wenn's ihr taumlig wird und warm,

    Da wieg ich sie sogleich

    An meiner Brust, in meinem Arm;

    's ist mir ein Königreich!


    Und wenn sie liebend nach mir blickt

    Und alles rund vergißt,

    Und dann an meine Brust gedrückt

    Und weidlich eins geküßt,

    Das läuft mir durch das Rückenmark

    Bis in die große Zeh!

    Ich bin so schwach, ich bin so stark,

    Mir ist so wohl, so weh!


    Da möcht ich mehr und immer mehr,

    Der Tag wird mir nicht lang;

    Wenn ich die Nacht auch bei ihr wär,

    Davor wär mir nicht bang.

    Ich denk, ich halte sie einmal

    Und büße meine Lust;

    Und endigt sich nicht meine Qual,

    Sterb ich an ihrer Brust!

    (Goethe)